Popmusik mit deutschen Texten erlebt dieser Tage seinen Höhepunkt mit schierer Unendlichkeit. Gerade junge, talentierte Bands und Künstler wie Silbermond, Christina Stürmer, Luxuslärm, Revolverheld oder auch Glasperlenspiel prägen das Bild und machen es attraktiv, zeit- und gesellschaftsfähig. Ein großer Anwärter, ganz oben mitzuspielen ist die Band Frida Gold, bestehend aus drei Mitt-Zwanzigern aus dem Ruhrgebiet.
Einen unbestechlichen Beweis für die Aktualität und die Gängigkeit des Genres sind zweifelsohe die ehrlichen, modernen und teils herzergreifenden Texte, mit denen sich eine ganze Generation identifizieren kann und verstanden fühlt. Mit “Liebe ist meine Religion” legt Frida Gold ihr zweites Album nach “Juwel” aus dem Jahre 2011 nach und macht dabei eine gesunde und richtige Entwicklung.
Die Instrumente und Kompositionen klingen zeitgemäß, hip und amerikanisch inspiriert (was jedoch nicht negativ gemeint ist). Das biedere Image einer Nena und Konsorten wird über Board geworfen und das Leben wird zu einem großen Spiel. “The Time Is Always Now”, einer von wenigen englischsprachigen Liedern fasziniert vor allen Dingen durch einen mitreißenden und bebenden Vibe. Die Lyriks konkurrieren wunderbar mit den harten Elektro-Gitarren im Hintergrund.
“Liebe ist meine Religion” enthält keine Spur von weichgespültem Pop nach Schema F. Lyrisch besonders unterhaltsam und schön zum Zuhören fiel mir die zarte, aber dennoch kernige Nummer “Große Erwartungen” auf. Dieser Titel gehört sicher zu den großen Überraschungen auf dem Album. Ebenfalls eine gigantische Anspielstation stellt für mich “Himmelblau” dar, das einen tollen Spagat von klassischen Instrumenten zu synthetischen Pop-Elementen mit ausgefeilten Texten macht.
“Liebe ist meine Religion” hat sich in allen Belangen im Vergleich zu “Juwel” verbessert und weiter entwickelt, ohne befremdende Ausbrüche.
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