Nun ist es also schon wieder soweit: Die Vorweihnachtszeit und die alljährlich erscheinenden Compilations sowie alten Klassiker finden wieder den Weg in den Mittelpunkt der Musiklandschaft. Im Radio ertönt alle Jahre wieder “Last Christmas” von Wham! und alteingesessene Musiker meinen glauben zu müssen, die Welt bräuchte ein weiteres Album voller Weihnachtslieder. Ob es sich dabei um Popstars, Schlager- und Gassenhauer oder internationale Superstars handelt ist erstmal zweitrangig – dennoch ist das Niveau hier sehr volatil. Die Spreu vom Weizen trennt sich hier schnell in kommerzielles Interesse einer Low-Budget Produktion und in ernstgemeinte, wohlfühlende und warmherzige Musik zur besinnlichen Zeit.
Die US-amerikanische RnB-Sängerin Mary J. Blige gilt mit ihren knapp 40 Millionen verkauften Tonträgern und neun Grammys als eine Grazie dieses Genres und versteht es, mit Gefühl zu singen und performen. In ihrer beeindruckenden Karriere hat die Sängerin bereits mit sämtlichen Größen des Musikgeschäftes zusammeng earbeitet und kam sowohl mit Hip-Hop, Gospel als auch Jazz und eben RnB in Berührung. Einer Künstlerin wie Mary J. Blige, die auf einen Erfahrungsschatz und Zusammenarbeiten mit George Michael, Eric Clapton, Elton John, aber auch Lil Wayne und Dr. Dre zurückgreifen kann, war es wohl selbst eine Herzensangelegenheit, vor diesem Hintergrund ein ganz eigenes und persönliches Christmas-Album zu erschaffen.
Bereits der Opener “Little Drummer Boy” ist alles andere als gängig und dennoch wirkt durch die reduzierte Komposition Mary J. Blige’s glasklare Stimme sehr besinnlich und gefühlsbetont. Eine gelungene Zusammenarbeit trifft man auf “When you wish upon a Star” an, welche durch Barbra Streisand und Chris Botti bereichert wird. Besonders die angenehme Tonlage versetzt einen sofortig in eine vorweihnachtliche Stimmung und erinnert unweigerlich an den Duft warmer, süßer Leckereien. Ebenso gelungen ist “Noche De Paz”, welches durch seine Schlichtheit und Unaufdringlichkeit zu bestechen weiß und ganz im Einklang zum Fest der Liebe steht. Man stelle sich als Kontrast die nicht als Hintergrundmusik geeigneten, hektischen Titel aus dem Radio vor.
Eine bezaubernde Scheibe mit viel Gefühl und Herz, die mit einer exklusiven und handverlesenen Auswahl an fabelhaften Songs überzeugen kann.
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